Nach wochenlangen Vorbereitungen war es im Dezember endlich soweit: unsere neue Gruppe konnte ihren Betrieb aufnehmen. Nachdem in den ersten Wochen der Fokus darauf lag, in der Gruppe anzukommen, Regeln und Rituale einzuführen und zu etablieren und ein Gruppengefüge herzustellen, starteten wir Ende Januar mit unserem ersten pädagogischen Thema. Alters- und Jahreszeitentsprechend entschieden wir uns für das Thema „Farben“, schließlich steht die 5. Jahreszeit bevor! Wir entschieden uns dafür, dass uns das Bilderbuch „Das Vier-Farben-Land“ durch die nächsten Wochen begleiten sollte. So konnten wir dieses große Thema zunächst auf vier Farben begrenzen und gleichzeitig gut für die Kinder veranschaulichen.
„Das Vier-Farben-Land ist rund wie ein Pfannkuchen und es besteht aus vier verschiedenen Vierteln. In einem Viertel ist alles GRÜN: die Häuser, die Straßen, die Autos, die Telefone, die Erwachsenen….UND AUCH DIE KINDER.“ …So beginnt das Bilderbuch „Das Vier-Farben-Land“. Nachdem diese Einleitung zunächst ohne Bild erzählt wurde, wurde im Anschluss die erste Doppelseite des Bilderbuches enthüllt. Und die kleinen Füchse waren zunächst ein wenig irritiert. Da fielen Sätze wie „Aber es gibt doch keine grünen Katzen!“ und „Warum haben die Menschen ein grünes Gesicht?“. Wir ließen das Bild erst einmal auf die Kinder wirken und wiederholten dann nochmal die Einleitung. Je länger das Bild auf die Kinder wirkte, umso faszinierter waren sie von der Vorstellung wie es wäre, wenn wirklich alles um uns herum grün wäre. Es war wirklich spannend mit den Kindern darüber zu philosophieren.
Da wir uns Woche für Woche ein neues Viertel anschauen und uns dadurch genauer mit den einzelnen Farben beschäftigen wollten, blieb es zunächst bei der ersten Doppelseite. Um die Farbe zu veranschaulichen, richteten wir in jeder Woche einen Farbentisch. Gemeinsam legten wir ein grünes Tuch auf einen Tisch, stellten das Bilderbuch so geöffnet dazu, dass das grüne Viertel sichtbar war und dann gingen die Kinder auf Schatzsuche. Gesucht waren alle Gegenstände, die in unserem Zimmer grün waren. Wir waren am Ende ganz schön erstaunt, wie viele grüne Schätze in unserem Zimmer verborgen lagen und an manchen Tagen wurde sogar unverhofft ein weiterer grüner Schatz gefunden. Wer mochte, durfte auch grüne Dinge mitbringen, die er Zuhause oder beim Spazierengehen gefunden hatte. Es wurden grüne Frösche gebastelt, grüne Handabdrücke gemacht und vieles mehr.
In jeder Woche gab es auch ein ganz besonderes Highlight: unseren Farbentag. In der ersten Woche durften an diesem Tag also alle grün gekleidet in den Kindergarten kommen und mit der Unterstützung der Eltern richteten wir ein grünes Buffet. Manche Lebensmittel erwiesen sich als äußerst spannend: Da lag zum Beispiel eine grüne Wassermelone. Als wir diese jedoch aufschnitten, war die Überraschung groß: „Die ist ja rot! Was machen wir denn jetzt?“ Natürlich ließen wir sie uns trotzdem schmecken. 🙂
So schauten wir uns Woche für Woche eine weitere Doppelseite des Bilderbuches an und mit jeder Woche verinnerlichten die Kinder das Thema mehr. Unser Farbentisch wurde von Woche zu Woche voller, denn die kleinen Schatzsucher arbeiteten immer gründlicher. Da wurden sogar einzelne Teile aus unseren Puzzeln entfernt. Aktuell befinden wir uns im blauen Viertel und freuen uns auf unseren Blautag am Schmutzigen Donnerstag! Danach starten wir in die kunterbunte Faschingszeit, denn auch die Kinder im „Vier-Farben-Land“ betreten im Verlauf des Bilderbuches die „Landesgrenzen“ und zeigen den Erwachsenen, dass bunt viel schöner ist. Wir freuen uns bereitsauf das bunte Treiben und darauf, den Kindern die Geschichte des Bilderbuches komplett zu erzählen.
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